Kunst in Sendling
offene Ateliers in München
Jährliche Teilnahme von KS seit 2005
Alle Teilnehmer*innen unter: www.Kunst-in-Sendling.com
link zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung
Stellvertreter
Installation der sendlinger Künstler*innen in St. Korbinian während der offenen Ateliertage
Beschreibung zum Stellvertreter von KS:
K.(Knorpelspange) im Eimer
Die „Knorpelspangen“ begleiten Katharina Schellenberger schon seit ihrer Kindheit. Der Begriff „Knorpelspange“ bezeichnet in der Anatomie Teile der Luftröhre; sie sind für die Festigkeit, aber auch für die Elastizität verantwortlich. Widerstand und Nachgeben – wie in allen Werken der Künstlerin stehen auch hier die Gegensätze im Fokus.
Den anatomischen Begriff übertrug Katharina Schellenberger auf ihre verfremdeten Fundstücke. Im Laufe der Jahre haben die Knorpelspangen in verschiedenen Installationen den Platz eines Seelenportraits der Künstlerin eingenommen. Wie ein Spiel betreibt Katharina Schellenberger den Dialog mit ihren Knorpelspangen als einem inneren Abbild von Befindlichkeiten.
Die Knorpelspangen in einen Abfalleimer zu stellen hat unter diesem Aspekt etwas selbst abwertendes an sich. Kunst und Künstler*innen werden zu wenig wertgeschätzt. (V.a. am Beginn der Pandemie wurde das deutlich spürbar. Und immer noch haben es Künstlerinnen schwerer als ihre männliche Kollegen.) Die Kunst ist im Eimer!
Aber wie jeder Kalenderspruch weiß, trägt jede Krise auch ein Energie-Potential in sich. Man könnte das Objekt demnach auch so deuten: wie Phönix aus der Asche wächst die Knorpelspange aus dem (leeren) Mülleimer empor. Kunst erfindet sich immer wieder neu. Im Grunde benötigt sie nichts weiter zum Gedeihen als Raum und Zeit- und ein bisserl Geist und Fantasie.
Knorpelspangen sind robust und anpassungsfähig. In diesem Sinne hoffen Katharina Schellenberger und ihre Knorpelspangen auf bessere Konditionen für die Kunst (z.B. #ausstellungsvergütung, #paytheartist).